6. Dezember
Pain – das englische Wort für Schmerz.
Und ein offenes Auge. Eine, einer mit offenen Augen, der den Schmerz sieht. Er, sie schaut nicht weg, sondern hin. Er verschließt nicht die Augen.
Pain – das französische Wort für Brot. Manchen Menschen schmerzt der Mangel and Brot; manchen der Überfluss an Essen. Es ist Nikolaus. Eine Geschichte, die vom Bischof aus Myra erzählt wird, handelt von seinem Blick für die Not der anderen. Vermutlich teilt er sie – es ist Hungernot. Im Hafen von Myra muss ein Schiff ankern. Warum? Vielleicht ein Sturm, vielleicht Gottes Weg. Es hat Korn geladen, aber nicht für die Menschen, die Hunger haben. Nein. Es ist für den Kaiser. Nikolaus nimmt die Not in den Blick und das Korn, das Brot. Und er überzeugt den Kapitän, das Korn auszuladen. „Markiere das Schiff! Wird es leichter beim Entladen, so sollst du das Korn wieder einladen. Ändert sich nichts, wird alles gut für uns.“ Ein Wunder, nein mehrere: Dass einer den Hunger wahrnimmt, das einer sich überzeugen lässt. Das worüber die Menschen staunen, das Unmögliche, dass das Schiff nicht leichter wird, ist dabei das kleinste Wunder. Es zeigt nur die Größe der anderen beiden Wunder.