16. Dezember Heute nun ist es nicht nur ein Wort oder ein Satz, sondern eine ganze Wand voll. Sie ist in Achimota, Accra, in einem schwierigen Stadtviertel der ghanaischen Hauptstadt. Dort lebt ein junger Mann, der Wände bemalt und beschreibt. Sein Lebensunterhalt: im Internet Europäern haarsträubende Geschichten zu erzählen. Ich liebe ihn - ein kleiner, liebenswerter Halunke Gottes. Er arbeitet in seiner Kirche mit als Türsteher, der Menschen in Empfang nimmt und zu ihrem Platz bringt. Und jeden Morgen um 10 Uhr trifft er sich mit anderen arbeitslosen Männern im Viertel, um zu reden und dann Müll einzusammeln. Oder Wände hellblau zu streichen – hellblau, vielleicht wie der Himmel. Sie tun esfür ihre Würde und ihr Viertel. Und so werde ich mit den Menschen seines Viertel mit dieser Wand erinnert: an den Gott, der mein Hirte ist. Ich werde daran erinnert, Frauen zu respektieren oder zu fürchten. Und das gilt auch für Gott. Und ich lese und lerne, der Ort, an dem diese Wand steht, ist sicherer, ist heiliger Boden. Und dass ich willkommen bin.